Was ist Leichte Sprache?

Leichte Sprache und Einfache Sprache: Zwei Konzepte zur sprachlichen Vereinfachung

Viele Buchstaben.

Teilhabe durch verständliche Texte

Leichte Sprache richtet sich in erster Linie an Menschen mit Lernschwierigkeiten. Sie zeichnet sich aus durch kurze Sätze, einfache Worte, zusätzliche Erklärungen und ein klares Layout. Ziel ist es, durch verständliche Sprache gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Damit ist Leichte Sprache eine Form der Barrierefreiheit.

Zielgruppen

Auch für andere Zielgruppen ist ein verständliches Deutsch hilfreich. Zum Beispiel für Menschen, die nicht gut lesen können, die Deutsch erst lernen oder auch Menschen, die sich schnell und einfach informieren möchten. In Deutschland wird bei Texten für andere Zielgruppen als Menschen mit Lernschwierigkeiten oft statt von Leichter Sprache von Einfacher Sprache gesprochen. Es wird gesagt: Entspricht Leichte Sprache etwa dem Niveau A1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, dann liegen Texte in einfacher Sprache zwischen A2 und B1.

Entscheidend ist aber nicht das Etikett. Entscheidend ist vielmehr: Jede Zielgruppe ist zwar in sich heterogen. Es gibt aber bestimmte sprachliche Bedürfnisse, die bei einigen Zielgruppen besonders oft vorkommen.

Ein Beispiel:

Vielen Menschen mit Lernschwierigkeiten fällt es schwer, sich Mengen vorzustellen. Besonders große Zahlen bleiben abstrakt. Für sie kann es deshalb nötig sein, Zahlen zu vereinfachen oder durch ungefähre Angaben wie „viel“ oder „häufig“ zu ersetzen. Bei einem Text für Menschen mit geringen Deutschkenntnisse stellen Zahlen in der Regel keine spezielle Hürde dar.

Wichtig ist deshalb, gemeinsam zu überlegen, wen Sie mit Ihrem Produkt erreichen möchten. So kann ich die Sprache an die jeweilige Leserschaft anpassen.

Es gibt Regeln …

Leichte Sprache hat Regeln. Die Regeln sind aber nicht in Stein gemeißelt. Das erste Regelwerk des Netzwerks Leichte Sprache, veröffentlicht vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, ist immer noch die wichtigste Referenz. Mittlerweile gibt es aber auch die Regeln der Uni Hildesheim. Der jüngste Beitrag ist das Werk Leichte Sprache. Kein Regelwerk der Uni Leipzig. Basierend auf empirischer Forschung kommen die Autoren zu dem Schluss, dass beide Regelwerke nützlich sind. Aber eher als Faustregeln denn als strikte Normen. Denn Verständlichkeit hängt von mehr als starren Regeln ab. Ein Text muss zur Leserschaft passen. Aber auch zur Lesesituation, zur Textsorte und zum Auftraggebenden.

… und einen individuellen Stil

Schaut man sich verschiedenen Texte in Leichter Sprache an, fällt auf: In den Grundzügen stimmen alle überein (kurze Sätze, einfache Worte usw.). Gleichzeitig zeugt jeder Text vom individuellen Stil des*der Verfasser*in.

Ich dolmetsche für Sie

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